Der Urlaub fängt mit dem Besuch im Dürüm-Kebab-Haus in der Dresdener Neustadt an. Ein Trubel, Rufen, Tee und Handel wie auf einem Arabischen Markt – einfach toll. Und schmecken tuts noch dazu. Übrigens schein die Imbissszene Dresdens von Asiaten und Türken beherrscht zu sein. CPM (Currywurst-Pommes-Mayo) oder dergleichen auf die Hand war nicht auszumachen, selbst mit Mühe nicht. Der kulinarische Genuss der würzigen Importe wird dadurch noch verbessert, dass man von jeder Elbuferseite auf die andere einen wunderschönen Blick hat. Wir standen mit dem Moped und dem Dürüm in der Hand auf einem Schlossbalkon und blickten über die Elbe auf Dresden nieder. Mindestens genauso beeindruckend ist eine Fahrt parallel zu Lößnitzdackel, der Plandampfverbindung von Radebeul mit Radeburg. Die Schienen führen in Radebeul direkt neben der Straße entlang. Meißens weltbekannte Porzellanmanufaktur ist von dort aus direkt um die Ecke. Ein Ausritt in die Sächsische Schweiz lässt den Verkehr lichter und die Straßen kurviger werden. Die Festung Königstein ist ein Muss auf dem Programm und ist gut für einen ganzen Ausflugstag. Ebenso kann man bei gutem Wetter auch den einen oder anderen Tag am (Nacktbade-)See, z.B. Bratschwitz, verbringen. Wir haben uns darauf beschränkt, vor oder nach einer Tagetour schnell mal rein zu springen und uns von der Sonne 1h trocknen zu lassen. Wer will, kann auch seine Endurokünste in der Kiesgrube Ottendorf beweisen. Im Gegensatz zum Baden wird das Endurofahren dort offenbar geduldet.

Grenzübergänge nach Tschechien heißen Passkontrollen. Danach finden sich wunderschöne winkelige kleine Sträßchen mit hervorragen Ausblicken und Landschaften mit endloser Stille. Der Wald hat wegen der Industrieabgase auf der tschechischen Seite arg gelitten, aber die Zeiten bessern sich. Wenn der Magen knurrt, dann kann man sich auch den Gang in die tollsten Restaurant gönnen, denn die Preise sind niedrig. Zahlbar in Kronen oder EUR (mit z.T. Wechselverlusten) oder an der Tankstelle den günstigen Sprit auch mit Karte. Ein Blick weiter ins Landesinnere zeigt, wie idyllisch Tschechien auch sein kann. Hie und da ist mal der Putz abgeblättert, jedoch sind überall Blumen gepflanzt und Fensterbänke geschmückt. In der Hauptstadt Prag dagegen findet sich eine gänzlich andere Lebensart wieder. Insbesondere das jüdische Viertel Josefov ist da einen Besuch wert und braucht auch einen ganzen Tag. Samstags ist Sabbat und daher geschlossen! Die Krönung eines Pragbesuchs sollte die Einkehr in das Cafe Imperial sein. Ein um die vorletzte Jahrhundertwende gebautes und mosaikartig voll ausgekacheltes Cafe mit typischer Cafehaus Musik wie in den 20er Jahren. Die Kellner schwingen im Takt um die Tische und drehen die Zeit um fast 100 Jahre zurück. Ich habe bislang kein zweites solches erlebt. Nach einem günstigen und sehr guten Menü ist Palatschinken dort sehr zu empfehlen.

Auf das Moped immer schön aufpassen dieses gut sichern, auch in Dresden. Ansonsten einfach das gute Wetter und die vielen trockenen Tage genießen.