Allgemein |
Gewichtsverteilung
Kein Geheimnis verrate ich damit, dass beim Heraufbeschleunigen das Körpergewicht
nach vorn gezogen werden soll, beim Runterbeschleunigen dann nach hinten
gedrückt wird. Das alles auch "off-road", wenn man auf dem Krad steht !!!
Die Sitz- und Standposition sollte in der Waage liegen, so dass man
sich in aufrechter Position nicht an den Lenker ziehen muss.
Arme
Die meisten Fahrmanöver laufen ohne Zuhilfenahme des Lenkers ab
!!!
Off-road ist es meist sogar erforderlich, den Lenker nicht allzu fest
zu greifen, sondern mit den Armen nur gerade zu halten. Schnelle Kurswechsel
laufen so ab, dass man dort gegen den Lenker drückt, wohin
man will (links am Hindernis vorbei heißt links am Lenker nach vorn
drücken).
Knie
...und Po, damit wird in Wahrheit die Fuhre gelenkt. Hier entscheidet
man auch, ob in Kurven gedrückt oder gelegt wird. Wann
immer man einen Drift in der Kurve anstrebt oder erwartet, sollte man doch
mehr drücken als legen, weil es sonst kaum noch ein
Halten gibt.
Allgemein sollte man sich merken: "Die Stiefel verlassen in der Regel erst
die Rasten, wenn ein Lenkerende den Boden beruehrt."
|
On-Road |
Haarnadelkurve
/ 1. Gang
Vielfach muß hier gebremst werden. Bremsung sollte vor Einlenkmanöver
abgeschlossen sein, es sei denn, man will das HR zum Drift zwingen. 1.
Gang schon beim Einlenken am Lenker eingelegt, mehr drücken
als legen. Hier sind die Fliehkräfte äußerst gering,
so dass man unter diesen Bedingungen und sauberem Asphalt recht bedenkenlos
maximale Schräglage erreichen kann (jeden Serien-Boxer - 2V und 4V
- bekommt man bedenkenlos spektakulär auf die Ventildeckel). Selbst
beim Sturz kommen, auf Grund geringer Geschw., Fahrer und Krad noch auf
der Strasse zum Stillstand bzw. -Liegen.
Bis zum Scheitelpunkt hält man die Maschine mit mittlerer Drehzahl
in Schräglage, danach kann ordentlich Gas gegeben werden. Hierbei
ist darauf zu achten, dass sich das Krad aufstellt und somit nach außen
drängt. Also muss man auch kurvenausgangs noch immer die Maschine
nach unten drücken.
Das Anlenken selbst stellt nach wilden Schaltaktionen (bis zu 3 Gängen
hinunter) die Schwierigkeit dar, die Kurve rund zu meistern.Von
außen nach innen nach außen weiß jeder. Doch wann nach
innen eingelekt werden soll, damit es nicht eckig wird, wobei meist auch
das Krad infolger geringer Geschwindigkeit hineinfällt, ist
schwierig und bedarf viel Übung. Reifenprofil, Schwerpunkt, Lenkkopfwinkel
spielend dabei eine übergeordnete Rolle, die es unmöglich macht,
hier Tipps zu verkünden.
Kehre
/ 2.- 3. Gang
Einen runden Fahrstil beweist man dadurch, dass vor den Kurven
nicht gebremst wird, sondern ein Herunterbeschleunigen durch Herunterschalten
bewirkt wird. Den erforderlichen Zeitpunkt dafür zu finden,
ist nicht immer ganz einfach da dieser durch Gefälle / Steigung,
Gewicht / Beladung und die Motorcharakteristik bestimmt wird.
Bisweilen müssen auch zwei Gänge kurz nacheinanderfolgend
herunter geschaltet werden, wobei die Drehzahl dabei schon
mal an den roten Bereich grenzen darf.
Anfahren: Herunterschalten, wenn nötig bremsen bei Gefälle,
mittlere Drehzahl, Schräglagengewinn fast ausschließlich durch
legen, d.h. ohne Lenkmanöver, Körpergewicht leicht nach
hinten (damit vorn nichts wegrutschen kann), im Scheitelpunkt Gewicht nach
vorn, Vollgas mgl, je nach Leistungscharakteristik.
Drift
Supermotoprofis beherrschen den Drift vorn und hinten. Ein Kurven-Rutscher
vorn ist aber zumeist der sichere Sturz für einen Nichtprofi. Zudem
ist der Drift hinten schon schwierig genug: Im Gegensatz zu oben beschriebener
Fahrweise muss nun das Körpergewicht nach vorn gelegt werden, zur
Entlasung des HR. Dabei stellt man gern den kurveninneren Fuß heraus,
was auch einem Aus-Rutscher vorbeugen soll. Das HR durch Anbremsen oder
"hartes" Herunterschalten mit hoher Drehzahl zum leichten Traktionsverlust
zwingen. Krad in die Kurve drücken und sanft im oberen Drehzahlbereich
den Drift mit der Gashand kontrollieren => Übersteuen durch driftendes
HR mit Lenkbewegung und Drücken ausgleichen. Nach Kurvenscheitel
nicht overpowern, sondern schnell das HR zur Traktion bringen, und
dann erst wieder mit Gas...
Wheelie
...gehört nicht in Reiseunternehmungen! Bei Supersportlern
einfacher, da Leistung in allen Lebenslagen verfügbar. Ansonsten:
kleiner Gang, bei max. Drehmoment Vollgas, Kupplung nötigenfalls einmal
kurz lupfen und schlagartig kommen lassen, bei Eintöpfen vorher blitzschnell
Gas zu und voll auf, dabei Gewicht nach hinten, sicherer Stand auf den
Rasten, Lenker dabei hochreißen. Mit Drehzahl wird Gleichgewicht
gehalten. Droht die Fuhre dabei nach hinten zu kippen, Fußbremse
als Rück(en)versicherung nutzen.
Die Landung sanft vollziehen, so dass nicht das HR sich hebt und die
Fahrt vollends instabil wird.
|
Off-Road |
Kopf
Motivation ist 50% des Fahrkönnens. Also eine optimistische
Grundhaltung ist äußerst hilfreich. Hat man Angst, macht
man unumgänglich Fehler. Gerade im Gelände ist es in vielen Situationen
besser, Gas zu öffnen als zu schließen.
Mit den Augen immer einen Schritt voraus. Dabei niemals auf dicke Steine
oder Unwegbarkeiten fokusieren; denn man fährt genau dahin, wohin
man schaut.
Grundsätzlich fährt im Gelände das Hinterrad. Das VR
sollte bei fast allen Fahrmanövern so weit wie möglich entlastet
werden. Wirds schwierig, dann hilft generell eher Gas und Festkneifen des
Tankes zwischen den Knien. Dabei sollte dann nach Möglichkeit auf
Lenkaktionen verzichtet werden.
Schotter
Also Blick frei voraus auf die Gasse zwischen die Wackermänner
hindurch. Straßenreifendruck fahren.
Sind die Steine größer - sogn. Wackermänner, eher trialmäßig
fahren bei Steigung oder Gefälle. Kurze Passagen kann man mit viel
Gas unter Vermeidung dicker Brocken überfliegen. Auf einer Wackermanebe,
wie zB. ein trockenes Flußbett, wird der Lenker steif geradeaus gehalten
und mit Gas der VR gelupft. Mittlere Geschwindigkeit wählen, dass
im Falle eines Falles nicht alles zerbröselt.
Wasserdurchfahrt
Motor 5 min abkühlen lassen. Wattiefe darauf prüfen, dass
kein Wasser in den LuFi laufen kann. Bis 50cm Tiefe kein Problem. 1. Gang,
mittlere Drehzahl, nicht zu schnell, Gewicht nach hinten, Lenker sturr
geradeaus. An dicken Wackermännern vorbeilenken, sofern Sichttiefe
es zuläßt. Problem: Wackermänner sind sehr rutschig. Trifft
man auf einen, so wird das VR energisch in eine andere Richtung gedrückt.
Deshalb Lenker sturr geradeaus. Wird die Fuhre unruhig => Gas geben, kein
Vollgas, sonst rutscht hinten alles weg. Beim Umkippen sofort Motor aus,
sonst Wasserschlag.
Aufgrund des möglichen "Submarinings" sind alle wertvollen und
elektrischen Gepäckstücke in Sicherheit zu bringen. Sozia oder
Mitfahrer sollten fotografieren mit dem Motto: Erst knipsen, dann helfen.
Pfützen durchfährt man am besten wie Schlamm.
Wellblech
...entsteht durch schwere vielachsige LKW. Mittleren Luftdruck einstellen.
Mindestgeschwindigkeit 80 km/h, Lenker liegt lose in Händen. Wirds
unruhig, Gas geben, auch Vollgas. Bremsen ist schwierig, daher immer Blick
für Ausweichmanöver. Da Pisten meist staubig, rate ich von Überholaktionen
ab: Lebensgefahr! Kann man keine 80 km/h fahren oder fährt in
Staubwolke, dann besser 2 min anhalten und abwarten. Die Druckstufe hier
besser etwas weicher einstellen, insbesondere bei der Gabel. Motor im leichten
Schub fahren, nicht im Schiebebetrieb.
Strandsand
Meist fester Sand, da feucht. Ist vergleichsweise einfach zu fahren.
Nur sobald man erhöhten Schlupf feststellt, ist mit Vollgas zu
reagieren. Etwas wippen im Stand kann dabei helfen.
Nach Salzwasserfahrten ist das - meist mit viel Alu ausgestattete -
Krad gründlich mit nicht salzhaltigem Wasser abzuwaschen. Ein Pinsel
oder lange Grasbüschel reichen auch in entlegene Ecken.
Verspurter
Sand
Höchster Anspruch! Spurwechsel vermeiden, damit nicht VR und HR
in unterschiedlichen Linien fahren. VR die Richtung suche lassen, d.h.
den Lenker nicht allzu direkt lenken. Darauf achten, dass VR nicht aus
der Spur läuft. Wenn doch, dann Schwerpunkt mittig halten und Vollgas.
Tiefsand
Schwierig zu erkennen. VR kann plötzlich abtauchen. Es besteht
aber selten Überschlaggefahr. Ist die Tragfähigkeit des Sandes
nicht allzu inhomogen, dann reicht meist Vollgas und evtl. ein Gang runterschalten
(ohne zu kuppeln!). Reicht das nicht, dann Vollbremsung nur mit HR Bremse.
Manchmal hat man einfach keine Chance.
Generell wird Sand mit lockerem Lenker gefahren, dabei VR weitestgehend
entlasten, Luftdruck vorn 1,1 bis 1,3, hinten - je nach Beladungszustand
- 0,9 bis 1,1 bar. VR Bremsungen sind verboten. Stehen auf dem Krad erleichtert
die Fahrt, will aber geübt sein.
Ausgrabung: Absteigen, Krad versuchen auf die Seite zu legen (Tankhähne
schließen. Überlauf auch), wenn HR in der Luft - dann Sand von
anderer Seite mit dem Fuß darunter treten. Dann Krad auf die andere
Seite legen und wieder Sand darunter schaufeln. Anschließend 1. Gang
einlegen und Krad nebenherlaufend aus der Tauchzone befreien. Kupplung
schlagartig kommen lassen, nicht zu wenig Gas dabei. Ggf., wenn die Fahre
wieder fährt, auspringen wie John Wayne.
Dünen
Anfahrt an die Düne mit Vollgas und Speed, Runterschalten wenn
die Drehzahl abzusinken beginnt (ohne Kupplung!). Düne von der Seite
mit festem Sand und direkt hangaufwärts anfahren (in der Mulde evtl.
Gas etwas lupfen). Droht die Fuhre zu versinken, dann beidrehen und wieder
runterfahren. Es ist dabei in die Richtung zu lenken, dass der Kicker hangabwärts
zeigt - bei E-Starter ist es ohnehin egal. Ein Wendemanöver nach Abfahrt
zum Neuanlauf mit Schwung führt man unter Zuhilfenahme einer weiteren
Düne durch, indem man an dieser einen Anlieger fährt und den
Schwung als Anlaufgrundgeschwindigkeit mitnimmt.
Hat man es bis zum Gipfel geschafft, dann kurz vorher Gas wegnehmen,
nicht zu früh und nicht zu spät: Überschlaggefahr!. Gas
zudrehen wirkt wie eine Vollbremsung oben auf dem weichen Sand. Eine Punktlandung
ist der Idealfall: VR hinter, HR vor der Kuppe, Bodenblech liegt direkt
auf Spitze. Bei Weiterfahrt: 1. Gang, Vollgas, durchsägen, dann 2.
oder 3. Gang, Vollgas bei der Abfahrt auf der weichen Dünenseite.
Geht man vom Gas, dann akute Überschlaggefahr!
Hat man sich festgegraben, dann Tankhahn zu, hinwerfen, VR greifen
und hangabwärts ziehen. Aufsitzen, neuer Anlauf, wie beschrieben.
Schlamm
Hier muss man den inneren Schweinehund überwinden und mit Vollgas
und hoher Eintrittsgeschwindigkeit darüber surfen. Alles andere führt
selbst bei bestem Profil zum Sturz. Sobald das VR einzusinken droht, Gewicht
noch weiter nach hinten, dabei nicht von den Fußrasten rutschen,
evtl. Gang runterschalten. Hilft nix mehr, dann absteigen und im 1. Gang
Moped rausschieben. Ausgrabungen wie bei Tiefsand versuchen.
Fährt der Begleiter knapp hinterher, so lohnt ein Festgraben mit
Vollgas immer: Er wird es danken.
Schnee
Vereiste Passagen sind natürlich nur mit Glück zu überwinden.
Fester Schnee fährt sich fast wie Tiefsand. Womöglich kann
das Krad tiefer absacken, dann sollte der Weg besser freigeschaufelt
werden. Grundsätzlich sollte man in einer Fahrspur bleiben. Ein
Wechsel auf Schnee ist noch kritischer als auf Sand.
|